Polizeiinspektionen nach wie vor unterbesetzt

29. Juni 2017

Bayernweit gesehen sind die Polizeidienststellen nach wie vor unterbesetzt und auch im Großraum Augsburg hat sich daran seit Jahren nichts geändert. „In Zeiten, in denen wir permanent über öffentliche Sicherheit reden, tut sich im Personalbereich nichts“, ärgern sich die SPD-Landtagsabgeordneten Harald Güller (Augsburg) und Herbert Woerlein (Augsburg-Land). Jahrelang schon fordern die Sozialdemokraten im Bayerischen Landtag mehr Personal.

Darüber ist man sich inzwischen über die Parteigrenzen hinweg einig, doch bis die Beamten ausgebildet sind, wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin bleibt es bei unbesetzten Stellen und Überstunden. Dass es so kommen würde, war seit Jahren klar, die CSU habe viel zu spät reagiert.

Statt einer geplanten Sollstärke von 471 Polizeibeamten in Augsburg (Polizeiinspektionen Mitte, Ost, Süd, 5 und 6) stehen tatsächlich für den Einsatz in der jeweiligen Polizeiinspektion nur 376 Vollzeitstellen zur Verfügung. Das ergibt eine Differenz von über 20 Prozent. Im Landkreis Augsburg liegt die Differenz bei über 12 Prozent. Dort steht der Sollstärke von 202 Polizeibeamten eine Zahl von 177 Vollzeitstellen gegenüber.

Die Unterbesetzung schlägt sich unter anderem in einer Vielzahl von Überstunden nieder. Güller und Woerlein betonen unisono: „Dass Bayern das sicherste deutsche Bundesland ist, verdanken wir dem Fleiß, der guten Ausbildung und vor allem dem großem Engagement unserer Polizistinnen und Polizisten. Doch die CSU-Staatsregierung ‚dankt‘ es ihnen mit Arbeitsüberlastung. Bayernweit fehlen 2.545 Vollzeit-Beamte gegenüber der eigentlichen Sollstärke.“

Die beiden Abgeordneten betonen, dass die Sicherheitslage im Großraum Augsburg nachweislich nicht schlecht sei, aber die gestiegenen Anforderungen an Polizeibeamte würden es diesen immer schwerer machen, ihrem Dienst ordentlich und in einem zeitlich vertretbaren Rahmen nachzukommen. „Mit Überstunden alleine sind die Defizite nicht mehr aufzufangen, das ist der Bevölkerung und den Beamten gegenüber nicht vertretbar“, sagen Güller und Woerlein.

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