Das ging ja schnell: Gestern hat Ministerpräsident Söder das 365-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende für den Großraum Nürnberg angekündigt und schon heute dehnt das Kabinett dieses Ticket erfreulicherweise unter anderem auf Augsburg aus. Warum nicht gleich so?
Jetzt allerdings heißt es für den AVV, schnellstmöglich eine Finanzberechnung durchzuführen, damit die Gremien in Augsburg Stadt und Land ihre Entscheidung treffen können und das Ticket dann, falls diese positiv ausfällt, zu Beginn des nächsten Schuljahres im September 2020 eingeführt werden kann. Die Staatsregierung wird zwei Drittel der Mindereinnahmen übernehmen, ein Drittel müssen die Gesellschafter im AVV stemmen. Das muss uns der Beginn einer radikalen Verkehrswende wert sein, daran gibt es für mich keinerlei Zweifel. Das ist ein erster Schritt auf dem Weg zum 365-Euro-Ticket für alle, das wir Sozialdemokraten für das gesamte AVV-Gebiet fordern.
Gestern hatte ich noch folgendes Statement abgegeben: Ich begrüße das 365-Euro-Ticket für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende in Nürnberg und fordere den selbigen Schritt von AVV und Staatsregierung schnellstmöglich auch für Augsburg. Mit Söders Ankündigung sehen wir Sozialdemokraten in Stadt und Landkreis Augsburg uns bestätigt in unserer Forderung nach einer radikalen Wende im ÖPNV. Allerdings wollen wir ein 365-Euro-Ticket für alle, auch wenn dies für Nürnberg heute noch als nicht bezahlbar eingestuft wurde. Wer den Klimaschutz ernst nimmt und das Auto als tägliches Fortbewegungsmittel ersetzen will, darf nicht bei einem ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung stehen bleiben, sondern muss den großen Wurf ermöglichen, nämlich das 365-Euro-Ticket für alle – und zwar bald. Das schließt auch mit ein, dass wir in den kommenden Jahren als Gesellschafter im AVV mehr Geld für die Unterstützung des ÖPNV ausgeben müssen. Das gilt gleichermaßen auch für die Bayerische Staatsregierung und den Bund.