Landkreis Augsburg als Vorbild interessiert in München nicht
„Dass die CSU diesen Antrag abgelehnt hat, ärgert mich maßlos, denn damit zeigt sie wieder einmal ihr wahres Gesicht: Bei Empfängen für Flüchtlingshelfer sonnt sich die Staatsregierung gerne im Glanz der vorbildlichen Arbeit der freiwilligen Flüchtlingshelfer, doch wenn es um Unterstützung bei der täglichen Arbeit vor Ort geht, dreht sie den Geldhahn zu. Seriös ist eine solche Politik nicht.“
Das, was den SPD-Landtagsabgeordneten Harald Güller so in Rage bringt, ist ein Antrag, den er zusammen mit seinen Fraktionskollegen in den Bayerischen Landtag eingebracht hat und der den vielen unermüdlich tätigen Ehrenamtlichen im Asylbereich und den Asylbewerbern selbst zugute gekommen wäre: in Kooperation mit den kreisfreien Städten und Landkreisen sollten flächendeckend Koordinierungsstellen für Ehrenamtliche eingerichtet werden.
„Die CSU-Fraktion im Landtag hat das abgelehnt, obwohl deren Kreistagskollegen aus dem Landkreis Augsburg mit genau diesem Modell der Freiwilligenkoordination beste Erfahrungen gemacht haben und damals einstimmig unseren Antrag im Kreistag unterstützt haben“, ärgert sich Güller, der die SPD-Fraktion im Landkreis Augsburg anführt. Er hat in München für das Augsburger Modell gekämpft, das im Kreistag auf uneingeschränkte Zustimmung aller Fraktion gestoßen ist und weitergeführt und sogar ausgebaut werden soll: „Wir finanzieren seit einigen Monaten auf unsere Kosten eine halbe Stelle im Landkreis und möchten die jetzt aufstocken, weil eine solche Fachkraft viel Druck aus der Asylproblematik in den Kommunen nehmen kann, die vielen Freiwilligen unterstützen kann und das Landratsamt als Behörde entlastet.“
Die Vernetzung Ehrenamtlicher, deren Fortbildung, die Erstattung ihrer Auslagen (zum Beispiel Fahrtkosten), die Weitergabe von Informationen unter den ehrenamtlich Tätigen (Welche Bücher helfen beim Deutschlernen? Wo bekomme ich juristischen Rat?), das alles könnten diese Koordinierungsstellen leisten. Denn das großartige selbstlose Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger braucht Struktur und Koordinierung, damit es auf dem bestehenden Niveau erhalten bleiben kann. Daraus wird nun leider erst mal nichts und das Landratsamt Augsburg bleibt weiter auf seinen dringend benötigten 40.000 Euro pro Jahr sitzen.
Den Antrag der SPD zur Asylkoordination finden Sie hier.
Den danach eingereichten Antrag der CSU finden Sie hier.