Angesichts der extrem hohen Beteiligung der Vereinsvertreter an der Umfrage des Bayerischen Fußball-Verbandes und des eindeutigen Ergebnisses fordert der Sportpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Harald Güller, wie schon vergangene Woche, den Re-Start für den Amateurfußball am 19. September, wenn die Infektionszahlen auf dem derzeitigen Niveau bleiben. Die Forderungen des Verbundes „Team Sport-Bayern“ unterstützt er vollumfänglich.
„Wiederzulassung des länderübergreifenden Trainingsbetriebs für sämtliche Sportarten, auch Kampfsportarten ohne Personenbegrenzung, des länderübergreifenden Wettkampf- und Spielbetriebs auch für alle Kontaktsportarten im Freien und in geschlossenen Räumen und von Zuschauern bei sportlichen Wettbewerben, mindestens in entsprechender Anwendung der Regelungen für den Kulturbereich im engeren Sinne“, zitiert Güller die Forderungen von Team Sport-Bayern. Dahinter steckt eine ziemliche Wucht: 31 bayerische Sportfachverbände mit 3,6 Millionen Sportlerinnen und Sportlern.
„Die Forderungen betreffen nicht nur den Amateurfußball, sondern auch alle anderen Sportarten, das ist mir sehr wichtig“, so Güller. Der Sportpolitiker fordert ausdrücklich, auch wie bei kulturellen Veranstaltungen, bei sportlichen in geschlossenen Räumen mindestens 100, bei festen Sitzplätzen 200 Teilnehmer und im Freien ebenfalls 200, bei festen Sitzplätzen 400 Teilnehmer zu erlauben. Das Umfrageergebnis stuft er als „sehr bemerkenswert und sogar alarmierend“ ein: „Der Kurs der Bayerischen Staatsregierung ist doch nicht mehr nachvollziehbar und das sehen mit mir auch 85 Prozent der teilnehmenden Vereinsvertreter so!“ An der Umfrage hatten sich sage und schreibe 3069 Vereine beteiligt, das waren über 70 Prozent. Das müsse Söder und Herrmann jetzt endlich aufrütteln.
Güller wörtlich: „Wenn aufgestellte Regeln nicht mehr nachvollziehbar sind und die Menschen sie nicht verstehen können, dann halten sie sich irgendwann nicht mehr daran. Das wäre allerdings brandgefährlich, denn dann könnten die Infektionszahlen wieder steigen.“ Deshalb fordert der Augsburger SPD-Landtagsabgeordnete nochmals: „Söder muss sich bewegen, ein klares Bekenntnis für den Sport und insbesondere für den Amateurfußball abgeben und zwar nicht erst am 14. September, sondern bis Mitte dieser Woche und damit das derzeitige permanente Foulspiel gegenüber dem Amateurfußball und Amateursport beenden. Der 14. September wäre extremst spät für den Saisonbeginn am 19. September. Es gibt keinen Grund, weiter zu warten und zu zögern.“
Aktueller Nachtrag nach der Sitzung des Ministerrates heute: "Sieh mal einer an! Jetzt geht es also doch ganz schnell! Der Einsatz von Bayerischem Fußball-Verband, Team Sport-Bayern und auch der Opposition im Landtag hat sich gelohnt: Unter dem immer stärker werdenden Druck hat der Ministerrat heute eingelenkt und das, obwohl der Sport gar nicht auf der Tagesordnung gestanden hatte. Das Foulspiel ist damit beendet: Am 19. September kann der Liga-Betrieb wieder los gehen und zwar nach den Vorgaben, wie sie im Kulturbereich gelten. Es sind wieder Zuschauer zugelassen und das hätte schon viel früher beschlossen werden können, wenn Söder und Herrmann nicht so stur gewesen wären. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass der Amateursport mit dieser guten und richtigen Entscheidung verantwortungsvoll umgehen wird und die Hygieneregeln eingehalten werden. Ich freue mich, dass Amateursport wieder voll und ganz auch im Wettkampf-Modus stattfinden kann und auch nicht mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn ob aktiv oder passiv: Sport macht gute Laune und die können wir alle in diesen Zeiten gebrauchen, egal ob als Sporttreibende oder Zuschauer."