Gestern vor 78 Jahren wurde der Augsburger Widerstandskämpfer Bebo Wager ermordet. Die alljährliche Gedenkfeier an seinem Ehrengrab auf dem Augsburger Westfriedhof ist mir ein großes Anliegen, denn Wager hat für unsere Werte sein Leben gelassen, er war Sozialdemokrat und Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend.
Er wurde damals um 17 Uhr zusammen mit Hermann Frieb im Gefängnis München-Stadelheim von den Nazis hingerichtet. Unvorstellbar grausam, was Hitler und seine Schergen ihm und vielen anderen angetan haben. Besonders denke ich hier auch an den ermordeten Widerstandskämpfer und SPD-Landtagsabgeordneten Clemens Högg, den Gründer der AWO in Schwaben.
Für mich ist es nicht nur ein jährliches Gedenken an Bebo Wager, sondern auch immer ein Innehalten. Es regt mich dazu an, die heutige Zeit zu hinterfragen und sich Gedanken zu machen, an welchen Stellen wir Demokratinnen und Demokraten heute, in einer Zeit von steigender Intoleranz, Hass und auch Gewalt, sowie wiederaufflammenden rechten Verschwörungstheorien und der Ausgrenzung von Menschen aus der Gesellschaft, widersprechen, uns engagieren und tätig werden müssen. Für uns alle muss gelten: Nie wieder!