Güller und Wurm fragen: „Wo drückt der Sportschuh?“

25. November 2019

Als Sportpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist Harald Güller der Kontakt zu den Sportvereinen in und um Augsburg sehr wichtig und dafür lädt er immer wieder zu den Augsburger Sportgesprächen ein und fragt: „Wo drückt der Sportschuh?“ Dieses Mal fand das Sportgespräch beim TSV Firnhaberau statt. Mit dabei war auch Augsburgs Sportreferent Dirk Wurm.

Er stellte in seinem Impulsreferat drei „V“ in den Vordergrund: Verlässlichkeit, Visionen und Verkehr. „Sport soll die Stadt zusammenhalten“, sagte er. Holger Braunbarth, seit einem halben Jahr Präsident des TSV Firnhaberau, wies darauf hin, dass von seinen rund 1400 Mitgliedern zwei Drittel Kinder und Jugendliche seien und der Verein räumlich langsam an seine Kapazitätsgrenzen stoße.

Sportgespräch 2
„Wo drückt der Sportschuh?“ – Diese Frage stellten Harald Güller (rechts) und Dirk Wurm (links) Vereinsvertretern. Zwischen den beiden Sandra Willadt (Vorsitzende der SPD-Firnhaberau) und TSV-Präsident Holger Braunbarth.

Der öffentliche Personennahverkehr wurde beim Sportgespräch mehrfach angesprochen. Wer Sport treibt, sollte nicht auf das Auto angewiesen sein, sondern bequem, zuverlässig, pünktlich und preiswert mit dem ÖPNV zu den Sportstätten und wieder nach Hause kommen (Wurm: „V“ für Verkehr).

Die Vereine wünschen sich schnellere Bearbeitungszeiten, wenn sie kleinere Baumaßnahmen haben oder Fördergelder beantragen (Wurm: „V“ für Verlässlichkeit). Möglichst einfache Ausschreibungen würden ihnen helfen, denn bei der derzeitigen Auslastung im Baugewerbe sei es ohnehin schon schwer, überhaupt Firmen für kleinere Aufträge zu finden.

Sportgespräch 1
Das Interesse der Vereinsvertreter am Sportgespräch der SPD-Landtagsfraktion beim TSV Firnhaberau war groß.

Die Vereinsvertreter begrüßten Dirk Wurms Plan, in den mit Turnhallen unterversorgten Stadtteilen Mehrzweckhallen zu bauen, die von mehreren Sportvereinen gemeinsam genutzt werden könnten und in denen auch Veranstaltungen außerhalb des Sports stattfinden könnten (Wurm: „V“ für Vision).

Harald Güller wies darauf hin, dass im kommenden Jahr die Sportförderrichtlinie des Freistaates Bayern aktualisiert wird und forderte – auch als Mitglied des Landessportbeirates – die anwesenden Vereinsvertreter auf, ihm Anregungen mit auf den Weg zu geben. Schwerpunktmäßige Überarbeitungen gibt es beim Nachwuchsleistungssport und bei den Fachverbänden. Beim Schulsport weist die SPD-Landtagsfraktion seit Jahren darauf hin, dass die Kommunen bei Bau und Unterhalt von Schwimmbädern stärker unterstützt werden müssten. „Es fehlt leider auch zunehmend Lehrpersonal“, bedauerte Güller.

Fünf Millionen Menschen in Bayern sind Mitglied in einem Sportverein. Das sind 40 Prozent der Bevölkerung, rechnete der Sportpolitiker Harald Güller vor: „Eine unglaublich hohe Zahl! Sport fördert die Gesundheit, stärkt das Gemeinschaftsgefühl, verbindet Menschen verschiedener Nationalitäten, vereint Menschen mit und ohne Behinderung und macht am Ende einfach auch Spaß.“ Doch dass Vereinssport reibungslos funktioniere, hänge von vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen ab. Und für die müssten möglichst gute Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie sich auf den Sport konzentrieren könnten, so Güller.

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