Hochschulstandort Memmingen!?

12. März 2014

Memmingen braucht endlich eine Hochschule!

„Memmingen als Oberzentrum braucht endlich eine staatliche Hochschuleinrichtung, das ist sehr wichtig für eine weitere gute Entwicklung der Stadt und der Region!“ Das fordert der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller in einem Schreiben an Kultusstaatsminister Dr. Ludwig Spaenle und wird dabei von seinem ehemaligen Landtagskollegen und Memminger Stadtrat Herbert Müller unterstützt.

Der aktuelle Hochschulführer des Schwabenbundes (Regionen Allgäu, Bodensee-Oberschwaben, Donau-Iller und Schwäbische Alb) listet vorhandene Studienplätze für die grenzüberschreitende Region entlang der bayerisch-baden-württembergischen Grenze auf. Darin stehen Dinge, die für die bayerische Seite nicht sehr schmeichelhaft sind: In Baden-Württemberg wurden 36.830 Studienplätze gezählt, in Bayern nur 8.550. Größenmäßig relevante Standorte gibt es auf bayerischer Seite mit Neu-Ulm und Kempten genau zwei, in Baden-Württemberg ganze neun. Damit belaufen sich die Bildungsausgaben des Freistaates in diesem Bereich fast nur auf ein Fünftel dessen, was Baden-Württemberg ausgibt. „Setzt man die Einwohnerzahlen ins Verhältnis zu den Studienplätzen, kann man nur von einer krassen Verzerrung sprechen“, so Güller.

„Memmingen mit seinen fast 42.000 Einwohnern hat eine zentrale wirtschaftliche Funktion für die gesamte Region und die lächerliche Anzahl von etwa 70 Studienplätzen an einer privaten Hochschule“, ärgern sich Harald Güller und Herbert Müller. Dieser offensichtliche Nachteil müsse schnellstens beseitigt werden, fordert Güller in dem Brief an Spaenle. Ihm schwebt eine Duale Hochschule vor, wie sie insbesondere in Baden-Württemberg häufig zu finden ist. Betrieb und Hochschule sind eng verknüpft, das Studium wird vom jeweiligen Arbeitgeber (mit-)finanziert. Auch die Memminger Bezirks- und Stadträtin Petra Beer drängt auf eine solche Duale Hochschule: „Ein, wie ich finde, hoch attraktives Angebot. Wenn wir nicht aktiv werden, führt dies gerade im Grenzbereich zu Baden-Württemberg dazu, dass bayerische Betriebe Studierende nach Baden-Württemberg schicken, die dann schließlich zu Firmen nach Baden-Württemberg abwandern und als Hochqualifizierte für den bayerischen Arbeitsmarkt verloren sind.“

Deshalb fragt Harald Güller bei Spaenle nach, wie er persönlich und die Staatsregierung zu der Forderung nach einer Hochschule oder Dualen Hochschule für Memmingen stehen und wie er sich den weiteren zeitlichen Ablauf bis zu einer Realisierung vorstellen könnte.

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