Höchste Zeit für Frauen!

21. März 2017

„Ich bin aufgewachsen mit der Frauenbewegung und sie ist bis heute notwendig.“ Dieser Satz bekam bei unserem schwäbischen Frauenempfang in Stadtbergen großen Applaus. Gesagt hat ihn Dr. Benigna Schönhagen, Leiterin des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg. Sie war eine von drei Frauen, die wir zum Internationalen Frauentag eingeladen hatten, mit uns über sich zu sprechen. Die beiden anderen waren Katharina Ferstl, Mitgesellschafterin des Modehauses Jung in Augsburg, und Andrea Strohmaier, ehemalige Boxerin.

Rund hundert Frauen und ein paar wenige Männer waren unserer Einladung gefolgt und die drei höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten einte am Ende eines: Frauen müssen sich vehement für ihre Rechte einsetzen und dürfen nicht locker lassen, denn noch immer ist unsere Gesellschaft in vielen Bereichen männerdominiert, obwohl sich schon vieles verbessert hat. Das könnte aber ruckzuck wieder anders werden, wenn Frauen nicht selbstbewusst das Erreichte verteidigen. Die Fragen und Feststellungen aus dem Publikum gaben ihnen recht.

Frauenempfang mit Abgeordneten
Landtagsabgeordneter Harald Güller mit der ehemaligen Boxerin Andrea Strohmaier, der Museumsleiterin Dr. Benigna Schönhagen, der Unternehmerin Katharina Ferstl und mit seinen beiden Kollegen Dr. Simone Strohmayr und Herbert Woerlein aus dem Landtag (von links).

Zwar müssen sich Frauen selbst klar werden, was sie wollen, wohin sie wollen, wie ihr Lebensentwurf aussehen könnte, doch die Förderung von Frauen und die Gleichbehandlung von Frauen müssen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, hieß es auf dem Frauenempfang. Das geht auch Männer was an, machten die Gäste deutlich: ob es um gleichen Lohn geht, um mehr Frauen in Führungspositionen, sexuelle Gewalt, Frauenhäuser, Kinderbetreuung, Familienarbeitszeit. Frauen sollten auch immer selbt entscheiden können, wie sie leben möchten, ob sie zum Beispiel lieber zu Hause bei ihren Kindern bleiben möchten oder arbeiten gehen möchten. Das dürfe ihnen die Politik nicht vorschreiben.

Mom Bee beim Frauenempfang
Die Sängerin Mom Bee überzeugte mit ihrer herausragenden Stimme.

„Sag niemals nie. Immer wenn ich Pläne gemacht habe, hatte das Leben andere.“ Diese Aussage von Katharina Ferstl beschreibt sehr gut, dass nicht alles planbar ist im Leben. Doch Gedanken sollte man sich frühzeitig machen, bevor einen die Wirklichkeit einholt, wenn die rosarote Brille der Verliebtheit langsam an Farbe verliert. Deshalb mein Buchtipp zum Thema: „Ein Mann ist keine Altersvorsorge: Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist“. Autorinnen sind Helma Sick (Frauenfinanzberaterin und Brigitte-Autorin) und Renate Schmidt (ehemals Bundesfamilienministerin).

Es war ein amüsanter und auch für uns Politiker interessanter Abend und wir haben einige Anregungen der drei Gäste und aus dem Publikum mit in unsere Fraktion im Landtag genommen.

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