Jedes Jahr dauert es in Bayern und damit auch im Landkreis Augsburg ungefähr bis Juli bis auch die letzten Vorschulkinder ihre Schuleingangsuntersuchung hinter sich haben, Grund ist Personalmangel in der Gesundheitsverwaltung in den Landratsämtern. Das darf nicht sein, wir brauchen in diesem Bereich mehr Personal. Eine Aufstockung der Stellen habe ich schon im Mai 2014 zusammen mit meinen Fraktionskollegen im Landtag gefordert. Vorschulkinder, deren „Eignung“ noch ungewiss ist, hängen viel zu lang in der Luft. Sie machen zwar alles mit, was speziell für Vorschulkinder in den Kindertagesstätten angeboten wird, aber unter dem Vorbehalt der Zurückstellung. Das ist für mich ein unhaltbarer Zustand.
Was das für ein Kind heißt, kann man sich gut vorstellen nach dem Motto „Du machst jetzt mal mit, aber freu dich nicht zu früh…“. Für die Ämter ist das kein Problem, bis Juli sei jedes Kind untersucht, heißt es aus dem Landratsamt und das reiche für die Planungen im Schulamt. Doch für die Kinder und Familien ist es sehr wohl ein Problem. Die Eltern müssen sich einstweilen auf die sogenannten Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt verlassen und die Schulen können erst kurz vor knapp ihre Klassenstärken und –einteilungen planen.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit braucht die Zahlen auch für statistische Auswertungen zum Gesundheitszustand von Vorschulkindern. „Bei der Schuleingangsuntersuchung handelt es sich um die derzeit einzige Screeninguntersuchung bei der alle Schulanfänger erfasst werden“, heißt es in einem Schreiben aus dem Amt. Die Daten dienen der Entwicklung gesundheitspolitischer Konzepte zur Prävention und Gesundheitsförderung.
Um Eltern und Kindern die Unsicherheit zu nehmen und zum richtigen Zeitpunkt für klare Verhältnisse zu sorgen, hat die SPD-Landtagsfraktion im Haushaltsausschuss einen Antrag gestellt, bayernweit mehr Schulamtsärzte einzustellen, denn der Landkreis Augsburg ist kein Einzelfall. Ernüchterndes und leider auch vorhersehbares Ergebnis: die CSU hat im Mai 2014 mit breiter Mehrheit abgelehnt. Das zuständige Ministerium hatte zumindest zugesagt, nochmals zu prüfen und dann einen Bericht abzugeben. Wir können ziemlich sicher sein, dass unser Antrag in abgeänderter Form nach einer Weile wieder kommt - diesmal von CSU-Seite - und dann stehen die Chancen gleich gar nicht mehr so schlecht, dass er angenommen wird.
Sie können sich jedenfalls sicher sein: das Thema bleibt bei mir auf der Tagesordnung!