Keine Leistungserhöhung für AKW Gundremmingen!

25. November 2013

Ich kann es kaum glauben, dass die bayerische Staatsregierung und die Bundesregierung tatsächlich eine Leistungserhöhung des Atomkraftwerkes in Gundremmingen in Erwägung ziehen. Wir reden tagein tagaus vom Ausbau erneuerbarer Energien und lassen dann solche Taten folgen.

Das darf doch wohl nicht wahr sein! Nicht mal 45 Minuten Autofahrt und gerade mal 50 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Augsburg und dem AKW. Wenn da was passiert, sind wir mittendrin! Laut einer Studie des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften sprechen Sicherheitsmängel gegen die Leistungserhöhung.

Ich unterstütze ausdrücklich alle Aktivitäten gegen eine Leistungserhöhung des AKW in Gundremmingen!

In einem Brief des BUND Bayern an die SPD-Seite der Verhandlungsdelegation der Arbeitsgruppe Energie bei den Koalitionsverhandlungen heißt es dazu:

„Seit 1999 läuft ein Genehmigungsverfahren zur Ausweitung der Energieerzeugung in den beiden Gundremminger Siedewasserreaktoren zwischen Augsburg und Ulm. Ohne Umbauten soll durch eine schärfere Fahrweise mehr Wärme in den Reaktoren frei gesetzt werden. Die Ausweitung der Atomstromproduktion würde die Sicherheitsreserven dieser letzten zwei in Deutschland noch in Betrieb befindlichen Siedewasserreaktoren verringern. Es würde mehr Radioaktivität und mehr Atommüll produziert. Auch würde mehr Radioaktivität in die Abgase und in das Abwasser der Atomanlage geleitet.

Das Bundesumweltministerium hat bis heute in seiner Funktion als Aufsichtsbehörde für die Länderministerien auf Grund von gutachterlichen Bedenken eine Genehmigung verweigert. Dem Vernehmen nach will das Bundesumweltministerium nun noch während der Koalitionsverhandlungen Grünes Licht für eine Genehmigung dieses Antrages an das bayerische Umweltministerium geben. Eine Ausweitung der Atomstromproduktion in den Gundremminger Reaktoren ist nicht nur aus Sicherheitsgründen höchst bedenklich, sondern konterkariert auch die Energiewende in ihren Grundsätzen.

In der Region bayerisch Schwaben wird diese Atomstromausweitung mit größter Sorge gesehen. In den letzten Monaten haben sich weit über 20.000 Bürger mit einer Petition an den bayerischen Landtag gewandt, die Leistungsausweitung zu stoppen.

Da das Bundesumweltministerium derzeit die Schlüsselrolle in diesem Genehmigungsverfahren spielt, dürfen wir Sie bitten sich dafür einzusetzen, dass während der Koalitionsverhandlungen durch das Ministerium keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden.“

Unterschrieben haben den Brief Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern, und Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende in Baden-Württemberg.

Erste "Erfolgsmeldung" Mitte Dezember: Der Widerstand stimmt erste Mitglieder der bayerischen Staatsregierung nachdenklich. Sie rudern zurück und nennen den Antrag auf Leistungserhöhung ein politisch falsches Signal, gerade in Zeiten der Energiewende. Das heißt für uns: Nicht locker lassen!

Zweite Erfolgsmeldung ein paar Tage später: Das Kernkraftwerk Gundremmingen hat seinen Antrag auf Ausweitung der Stromproduktion zurückgezogen! Es ist höchste Zeit für ein detailliertes Konzept zur Energiewende in Bayern!

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