Bis zu 500 Millionen Euro stehen als Schaden im Raum. Bis zu 3000 Ärzte, die zum Teil – möglicherweise sogar wissentlich – falsch abgerechnet haben und bis zu 10.000 Privatpatienten, die unwissentlich involviert waren. Und ganz oben, an der Spitze des unglaublichen Systems, steht vermutlich der Augsburger Laborarzt Bernd Schottdorf.
Kein unbeschriebenes Blatt und ein mächtiger Mann im Kreise der Labormediziner in Deutschland. Hat er etwas Unrechtes getan? Hat er Leistungen für Ärzte zu Vorzugspreisen erbracht, die Ärzte haben sie dann höher abgerechnet und den Differenzbetrag selber eingestrichen? Ist das überhaupt Betrug, wenn die Preise für die Leistung am Ende nicht höher sind, als wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre? Sind die Taten verjährt, haben sich „politische Schwergewichte aus der CSU“ in die Ermittlungen unerlaubterweise eingemischt? Das Ganze hat für mich zumindest ein Gschmäckle und muss in einer Demokratie aufgeklärt werden. Deshalb wurde ein Untersuchungsausschuss im Landtag eingesetzt, der Akteneinsicht hat und Zeugen vorladen kann. Das muss in aller Seriosität untersucht werden, denn Schottdorf war auch ein großer Spender der CSU und hat sich schon von so prominenten CSU-Anwälten wie Peter Gauweiler und dem früheren Justizminister Hermann Leeb vertreten lassen. Als stellvertretendes Mitglied der SPD-Landtagsfraktion in diesem Untersuchungsausschuss, noch dazu mit Stimmkreis in Augsburg, werde ich die Vorgänge sehr genau beobachten und begleiten, da können sich alle Beteiligten sicher sein.