Weltbild hat Zukunft!

16. Januar 2014

Schwäbische SPD-Abgeordnete und Dr. Stefan Kiefer sprechen sich für den Erhalt des Unternehmens aus.

Ziel muss eine Weiterführung des Geschäfts der insolventen Weltbild-Verlagsgruppe sein. Das betonen nach intensiven Gesprächen, u. a. mit Gewerkschaftsvertretern, die fünf schwäbischen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Linus Förster, Harald Güller, Dr. Simone Strohmayr, Dr. Paul Wengert und Herbert Woerlein, sowie der Augsburger SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, Dr. Stefan Kiefer und die Augsburger Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr.

Die SPD-Vertreter fordern die 14 Gesellschafter (Bistümer) der Katholischen Kirche auf, ihrer unternehmerischen, aber auch sozialen Verpflichtung als Eigentümer nachzukommen und die etwa 6.300 Arbeitnehmer – davon allein rund 2.200 in Augsburg – bei Weltbild nicht im Stich zu lassen.

Die Katholische Kirche hat als Gesellschafterin jahrelang Gewinne mit Weltbild eingefahren, jetzt ist es ihre Pflicht und Schuldigkeit in schwierigen Zeiten auch zum Weltbild-Konzern zu stehen, die Sanierung mit finanziellen Mitteln zu unterstützen und damit die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze zu ermöglichen.

Nach den Gesprächen mit Timm Boßmann, ver.di-Betriebsgruppensprecher und Thomas Gürlebeck, ver.di-Sekretär Handel, sind die Landtagsabgeordneten zusammen mit Kiefer und Bahr davon überzeugt, dass Weltbild auch zukünftig als Unternehmen bestehen kann. Weltbild hat zurzeit unverkennbar Schwierigkeiten im Bereich des Online-Handels, doch wurden die Probleme schon vor Längerem erkannt und Weltbild befindet sich auf dem besten Weg, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Dass Weltbild also den gesamten Online-Trend verschlafen habe und das auch nicht mehr aufholen könne, ist nach Überzeugung der Politiker falsch.

Wir sind der festen Überzeugung: Weltbild hat Zukunft!

Dass der Veränderungsprozess, der sich noch über mindestens drei Jahre erstrecken wird, jetzt insgesamt bis zu (!) 135 Millionen Euro kosten kann, ist sicher für die Eigentümer, aber auch die Gläubiger-Banken, ein schwerer Brocken. Aber man darf – neben der sozialen Verantwortung gerade der Kirche – nicht vergessen, dass am Ende auch wieder ein werthaltiges Unternehmen steht.

Es ist klar: Die Katholische Kirche steht in der Verantwortung!

Ein Punkt, der für Weltbild spricht, ist auch der Tolino-eReader. Im Weihnachtsgeschäft war es gelungen, ihn zu einer echten Alternative zum Kindle-Reader von Amazon zu machen. Ein Marktanteil auf gleicher Höhe wie das Amazon-Produkt lässt für die kommenden Jahre im eBook-Bereich auf steigende Umsätze hoffen.

Auch die Internet-Plattformen der Weltbild-Verlagsgruppe müssen zwar noch weiter entwickelt werden, sind aber ein guter Ansatz, auf den für die Zukunft des Konzerns aufgebaut werden kann. Doch auch das Katalog-Geschäft ist nicht einfach als „veraltet“ abzuschreiben.

Eindringlich warnen die SPD-Politiker vor einer sogenannten „Filetierung“ der einzelnen Bereiche von Weltbild. Damit würden nur sehr wenige Arbeitsplätze auf Dauer übrig bleiben, sofern ein Bereich überhaupt einzeln zu verkaufen ist. Die Firma Weltbild in ihrer Gesamtheit ist der Wert und funktioniert eben auch nur in seiner Gesamtheit, auch wenn man bei der Ausrichtung einzelner Bereiche, zum Beispiel der Bücherläden, sicherlich Veränderungen vornehmen muss.

Dr. Linus Förster, Harald Güller, Dr. Simone Strohmayr, Dr. Paul Wengert, Herbert Woerlein, Dr. Stefan Kiefer und Ulrike Bahr fordern die Bayerische Staatsregierung (Müller, Aigner, Seehofer) und die Stadtspitze in Augsburg auf, den Erhalt von Weltbild in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen.

Wer heute bereits nur von Transfergesellschaften oder Hilfen zur Wiedereingliederung von Arbeitslosen spricht, der kapituliert ohne Not viel zu früh und leistet sogar der endgültigen Zerschlagung von Weltbild und damit dem Verlust der Arbeitsplätze Vorschub.

Wichtig ist den Sozialdemokraten, gemeinsam für die Arbeitnehmer zu kämpfen und solidarisch zusammenstehen. Mit den Betroffenen muss geredet werden, ihre Vorschläge und Ideen müssen berücksichtigt werden, um so Weltbild als Unternehmen mit all seinen Arbeitsplätzen zu retten.

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