Staatsstraße 2036: Alle Punkte sind für eine zeitgemäße und möglichst bestandsnahe Lösung erneut auf den Prüfstand zu stellen

28. Juni 2021

Die Staatsstraße 2036, die unzweifelhaft eine wichtige Verbindung für die Menschen im Holzwinkel, aber auch eine wichtige Strecke in Richtung Wertingen ist, soll saniert und ausgebaut werden. Nach den bisher vorläufigen Planungen des staatlichen Bauamtes wird die Sanierung und der Ausbau der Staatsstraße 2036 ein teures Großprojekt werden und ist mit großen Eingriffen in die Natur verbunden.

Staatsstraße 2036, Ortstermin mit Günter Eikelmann, Josef Wetzstein, Silke Haarmann, Harald Güller und Christoph Luderschmid (v. links/erste Reihe) und Dr. Albert Eding und Christian Kaiser (v. links/zweite Reihe)
Staatsstraße 2036, Ortstermin mit Günter Eikelmann, Josef Wetzstein, Silke Haarmann, Harald Güller und Christoph Luderschmid (v. links/erste Reihe) und Dr. Albert Eding und Christian Kaiser (v. links/zweite Reihe)

Teilstücke im Landkreis Augsburg wurden bereits ausgebaut. Jetzt geht es um die großen Streckenabschnitte zwischen Emersacker und Holzhausen. Bei den bisherigen Besprechungen und Ortsterminen haben sich insbesondere die geplanten großen Eingriffe beim Peterhof und bei den Abzweigungen in Richtung Bonstetten und Lützelburg, beim Ausbau beim Eisweiher/Weiherbach und bei der Einfahrt nach Holzhausen als problematisch erwiesen. Hier kann und muss es umweltschonendere Alternativen geben, die zugleich aber die Verkehrssituation dennoch deutlich verbessern.

Deswegen begrüßt es der SPD-Landtagabgeordneter Harald Güller, dass jetzt endlich doch noch vor der Sommerpause der vom Staatlichen Bauamt lang geplante, aber wegen der Corona-Pandemie verschobene, runde Tisch mit den beteiligten Akteuren stattfinden soll. Um sich bei einem weiteren Ortstermin einen aktuellen Überblick zu verschaffen und insbesondere Alternativen für die Lösung der Situation am Ortsausgang von Holzhausen zu besprechen, hat sich Güller auf Einladung der SPD-Gablingen (Silke Haarmann, Christine Unglert und Walter Trettwer) mit den Jungen Bürgern Gablingen (Christian Kaiser und Christoph Luderschmid), Josef Wetzstein (Ortsverband Grüne Gablingen), Dr. Albert Eding (BUND und Grüne) und dem Gersthofer Stadtrat Günter Eikelmann (Fraktion SPD/Die Grünen) getroffen und ausgetauscht.

Grundsätzlich ist für Güller klar: „Eine Sanierung der Staatsstraße ist zwingend notwendig. Es braucht vor allem einen neuen Belag, aber auch der Unterbau muss erneuert werden.

In der Diskussion wurde von den Beteiligten vorgebracht, dass durch den Ausbau der Staatsstraße 2032 von Welden bis zur A8 bei Adelsried in den vergangenen Jahren sich sicher auch die genutzten Verkehrswege in der Region verändert haben. Daher macht es Sinn sich die Zahlen nochmals anzusehen und neuere Daten zu erheben, bevor man sich endgültig auf den Umfang der Sanierung festlegt.

Güller zum Update des Umsetzungskonzept für Staatsstraßen in Bayern: „Es ist gut, dass der Ministerrat im April 2020 beschlossen hat, den 7. Ausbauplan für die Staatsstraßen in Bayern nicht fortzuschreiben, sondern mit einem flexiblen, modernen Umsetzungskonzept und neuen Rahmendbedingungen weiterzuführen. Das macht es jetzt hoffentlich möglich, wie von mir schon letztes Jahr im November in einem Schreiben an Verkehrsministerin Schreyer gefordert, die Richtlinien für die Anlage von Landstraßen (RAL) endlich flexibler anzuwenden und auch Abweichungen zuzulassen. Es ist einfach festzustellen, dass heute Faktoren wie Umwelt-, Natur- und Klimaschutz und deren Auswirkungen auf den Menschen richtiger Weise viel höher zu gewichten sind, als noch vor einigen Jahren. Auch die Art und Notwendigkeiten der Mobilität (u.a. ÖPNV und Fahrrad) hat sich stark verändert und ist daher höher zu priorisieren und anders zu berücksichtigen.

Bei dem Ortstermin stellte Christoph Luderschmid von den Jungen Bürgern Gablingen alternative Ideen zum geplanten Umbau der Ortseinfahrt Holzhausen auf Höhe der Waldheimsiedlung vor. Diese sehen deutlich weniger Landverbrauch und einen geringen Eingriff in das Landschaftsbild vor und werden vom SPD-Ortsverein Gablingen mit unterstützt. Güller zu den alternativen Ideen: „Zwei Punkte sind aus dem Konzept besonders zu unterstützen: Die Überlegung, ob der Ausbau nicht ohne Verkehrsinseln umzusetzen ist und eine generelle Geschwindigkeitsreduzierung schon deutlich vor der heutigen Ortseinfahrt Holzhausen.“

Der SPD-Ortsverein Gablingen: „Außer Frage steht, dass die bestehende Trasse saniert werden soll. Wir sind aber für eine möglichst bestandsnahe Sanierung, die den Naturschutz im Blick hat und die Flächen schont.“ OV-Vorsitzende Silke Haarmann ergänzt: „Uns ist außerdem wichtig, dass es einen durchgehenden Radweg geben wird. Vor allem müssen die Lücken Richtung Heretsried und Emersacker und bei der Kreuzung Richtung Bonstetten endlich geschlossen werden. Überall dort, wo es nötig ist, sind außerdem Geschwindigkeitsbegrenzungen anzuordnen.“ Stellvertretende Vorsitzende Chrisitine Unglert: „Wir wollen bedarfsgerechte Planungen und bedarfsorientierte Zuschussregeln. Keine überdimensionierten Projekte, um höhere Zuschüsse zu bekommen. Insbesondere die Planungen in Holzhausen mit der Abbiegespur und einer zweiten Querungshilfe im Waldheimweg halten wir für vollkommen überdimensioniert.“

Güller fasst zusammen: „Es gilt jetzt nochmals vernünftig auf die Planung zu schauen, um die beste Variante für die heutige Zeit zu bekommen. Alle Punkte sind erneut genau zu prüfen, um eine möglichst bestandsnahe Lösung zu finden. Wir werden die Bayerische Staatsministerin Kerstin Schreyer beim Wort nehmen und darauf pochen, dass, wie im Infoschreiben des Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr geschrieben steht: „Die Akzeptanz vor Ort bei der Projektbewertung künftig stärker gewichtet wird und Abweichungen von den RAL-Vorgaben, überall dort wo es sinnvoll ist, neu diskutiert, priorisiert und dann auch angewendet werden.“